05.07.2015 - Beitrag von M.Sc.-Met. Sebastian Schappert/O. Behn |
Es ist schon interessant, was da oben so 'rumhängt'. Gestern konnte ich eine richtig geniale Wolkenformatierung fotografieren. Sie nennen sich Mammatuswolken und entstehen seitlich an Gewitterkomplexen. Diese hier wurde gestern Abend in Richtung Hamburg ziehend, in Wewelsfleth (Kreis Steinburg) entdeckt. Bis zum heutigen Tag gab es einige Erklärungsversuche und Spekulationen über den Entstehungsmechanismus dieses sehenswürdigen Phänomens, allerdings konnte bisher keine Theorie bewiesen werden. Man geht davon aus, dass es sich bei den Beulen um Kaltluftblasen handelt. Unter anderem wird spekuliert, dass Niederschlagspartikel eine Rolle bei der Bildung dieses Wolkenphänomens spielen. Aus der Wolke, die kälter und wesentlich feuchter ist, als die darunter liegende Luftschicht, fallen Niederschlagspartikel, die an der Wolkenuntergrenze in eine trockene, wärmer Luftschicht gelangen und dort sehr schnell verdunsten (Übergang aus der flüssigen zur gasförmigen Phase) oder sublimieren (direkter Übergang aus der festen zur gasförmigen Phase ohne "Zwischenstufe" flüssig). Der Verdunstungs- bzw. Sublimationsprozess entzieht dabei der Umgebungsluft Energie, wodurch sich diese abkühlt und die Wolkenluft nach unten "reißt". Durch thermische Umlagerungen entstehen dann die nach unten gerichteten beulenförmigen Ausbuchtungen an der Wolkenunterseite. Sie sehen jedenfalls sehr cool aus...
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