Gewitternachlese

Die Wetterlage und ihre möglichen Auswirkungen wurden bereits im Thema des Tages am Sonntag beschrieben: https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/4/29.html Aufgrund der bis zum Schluss herrschenden größeren Unsicherheiten in den Modellen, wurde die Vorabinformation am Nachmittag für den Westen aktualisiert und etwas weiter in den Osten ausgedehnt. Dies erwies sich im Nachhinein als unnötig, da sich die Unwetter auf den äußersten Westen beschränkten.

Zum Ablauf: Am Sonntagabend zogen erste Gewitter von Frankreich her ins Saarland und nach Rheinland-Pfalz, diese brachten aber nur örtlich etwas Regen. Später folgten von Luxemburg und Belgien kräftige Gewitterzellen und zwischen Saarschleife und Niederrhein kam es in kurzer Zeit zu heftigem Starkregen und vorübergehend zu kräftigen Windböen. Beobachter meldeten Hagel bis zu 4 cm. Im weiteren Verlauf zogen die Gewitter unter Abschwächung nordwärts, so dass die Unwetterwarnungen aufgehoben werden konnten. Besonders betroffen war der Westen Nordrhein-Westfalens, wo an einigen Stationen heftiger Starkregen gemeldet wurde. So wurden an der Wetterstation Aachen-Orsbach 40,4 l/qm in einer Stunde registriert, an der Station Nettetal-Hülst waren es noch 25,3 l/qm. Auch im 6-stündigen Zeitraum wurden zum Teil unwetterartige Regenmengen gemessen. Dabei meldete die Station Aachen-Orsbach 58,3 l/qm in 6 Stunden, in Alsdorf-Bettendorf wurden 44,3 l/qm und in Hückelhoven-Ratheim 39,4 l/qm registriert.

Da der Südwestwind in der Nacht generell auffrischte, waren die Böen in der Umgebung von Gewittern nicht sehr abgehoben von den übrigen Meldungen. In der Umgebung von Gewittern meldete die Wetterstation Nörvenich (Flugplatz) in NRW Böen von 72 km/h und Trier-Petrisberg in Rheinland-Pfalz 71 km/h.

Am Montagvormittag gab es im Nordwesten noch teils kräftige Gewitter, auch hier wurde punktuell die Unwetterstufe erreicht. Später am Tage gibt es im Nordosten noch Gewitter, teils mit stärkerem Regen und kräftigen Böen, Unwettergefahr besteht aber nicht mehr. Abseits davon gibt es gelegentlich Schauer und im Südwesten am Nachmittag und Abend vielleicht auch einzelne gewittrige Schauer.

Der Tanz in den Mai, der bereits im Thema des Tages vom Samstag, den 28.04.2018 ausführlich behandelt wurde (https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2018/4/28.html), kann vielerorts trockenen Fußes erfolgen. Lediglich ganz im Süden sowie im äußersten Westen ist etwas Regen wahrscheinlich. Allerdings wird die Nacht mit Tiefstwerten zwischen 3 und 8 Grad recht frisch. Örtlich besteht vor allem in den Hochlagen der westlichen Mittelgebirge die Gefahr von leichtem Frost. Dazu weht im Westen und Nordwesten weiterhin ein kräftiger südlicher Wind.

Dipl.-Met. Jacqueline Kernn

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 30.04.2018

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