Schon Herbst?

Das derzeitige Wetter kann durchaus leicht herbstlich anmuten: Am vergangenen Samstag beehrte uns Sturmtief Zeljko - vielerorts mit stürmischen Böen oder Sturmböen, vor allem an den Küsten und im Bergland mit schweren Sturmböen, vereinzelt sogar orkanartigen Böen oder Orkanböen (siehe auch Thema des Tages vom 27.07.2015). Und nun hat uns Tief Andreas erreicht, das sich in den kommenden Tagen nahezu ortsfest über Dänemark befindet und sich nachfolgend nur langsam in Richtung Ostsee und Finnland zurückzieht, um zum Freitag hin den Einfluss auf unser Wetter zu verlieren. Auch Andreas hat einiges an Wind im Gepäck, wenngleich nicht in so markanter Ausprägung wie sein Vorgänger Zeljko. So muss am heutigen Dienstag erneut recht verbreitet mit steifen Böen, vor allem an den Küsten und im Bergland, aber auch bei Schauern oder Gewittern mit Sturmböen gerechnet werden. Auch an den Folgetagen bleibt es besonders im Norden windig, besonders an den Küsten und bei kräftigeren Schauern oder Gewittern auch stürmisch bzw. mit Sturmböen.

Zu den windigen Verhältnissen gesellen sich meist viele Wolken und vor allem in den nördlichen Landesteilen immer wieder auftretende Schauer und auch mal ein kurzes Gewitter. In der Mitte und im Süden gestaltet sich das Wetter etwas freundlicher, die Sonne kann sich häufiger und teils auch länger zeigen und Schauer sollten eher die Ausnahme sein. Zum morgigen Mittwoch erreicht allerdings auch den Süden kompaktere Bewölkung, aus der es zeitweise, aber meist leicht regnet. Dieser Regen dauert dann vor allem in Alpennähe über längere Zeit an. Nördlich davon schließt sich ein Bereich an, in dem es wechselnd bewölkt und meist trocken bleibt. Die Nordhälfte erlebt weiterhin recht herbstliches, mit anderen Worten windiges und zu Schauern oder auch kurzen Gewittern neigendes Wetter.

Und auch die Temperaturen tragen ihren Teil zum herbstlichen Wettercharakter bei: Die Tageshöchstwerte liegen bei kühlen 17 bis 19 Grad an den Küsten, sonst werden je nach Sonnenscheindauer 19 bis etwa 22 Grad erreicht. Mit dem Wind zusammen fühlen sich die Temperaturen zudem noch etwas niedriger an, als sie ohnehin schon sind.

Der Donnerstag bringt ebenfalls keine durchgreifende Wetteränderung, erst im Laufe des Freitages verliert Tief Andreas seinen Einfluss auch auf die nördlichsten Regionen Deutschlands.

Nun drängt sich noch die Frage auf, ob es das nun bereits mit dem sommerlichen Wetter gewesen ist - die einen hoffen vielleicht auf ein Comeback der hochsommerlichen Temperaturen mit Sonne satt und lauem Lüftchen, während man anderswo das aktuelle Wetter genießt...!

Tja, der Trend ab Beginn der kommenden Woche, also der ersten Augustwoche, zeigt in Richtung eines Sommer-Comebacks. Mit einer auf Südwest bis Süd drehenden Strömung dürfte die warme bis heiße Luft erneut nach Deutschland vorstoßen. Wie weit diese nach Norden vorankommt und ob dann wiederum vor allem der Süden oder ganz Deutschland in den Bereich mit möglichen Sommertagen (Höchsttemperatur mehr als 25 Grad) oder gar heißen Tagen (Höchsttemperatur mehr als 30 Grad) gelangt, bleibt aber noch abzuwarten.

Dipl.-Met. Sabine Krüger

Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 28.07.2015

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